Muss man das Sprachtalent der berühmten Kató Lomb haben, um eine Fremdsprache (also auch Deutsch) zu erlernen? Definitiv nicht!  Was braucht man? Was ist notwendig? Wie geht man vor?

Was braucht man?
Eine ordentliche Motivation! Man muss es richtig WOLLEN. Am häufigsten wollen wir etwas, weil die äußeren Umstände (die Gesellschaft, die Arbeitsplatzerfordernisse, die familiäre Situation, also das Leben an sich) uns eine Handlung abverlangen. Liefert der Druck von außen gleichzeitig auch einen Nutzen für die eigene Person und ist dieser für den Betreffenden deutlich sichtbar, dann entsteht in einem selbst das echte Wollen, das unabdingbar ist, um selbst aktiv zu werden. Den ersten Schritt tun wir, indem wir uns ein Ziel setzen. In diesem Fall lautet dieser: „Ich beherrsche die deutsche Sprache“. Um diese Zielsetzung zu bekräftigen, betonen wir gewöhnlich den eigenen Nutzen, der in der Regel individuell ist und könnte somit u.a. lauten: „Weil ich dann einen festen meinen beruflichen Qualifikationen entsprechenden Arbeitsplatz finde.“/“Weil ich dann in der Firma Aufstiegschancen erhalte.“/“Weil ich dann eine Ausbildung bzw. ein Studium aufnehme“.
Wenn das Ziel steht und der eigene Nutzen erkennbar ist, dann sind wir motiviert und können zur nächsten Frage übergehen.

Was ist notwendig?
Wir müssen uns einen Zeitrahmen setzen und sollen dabei realistisch bleiben. Also nicht auf leere Versprechen reinfallen. Man erlernt Deutsch nicht in zwei Wochen oder indem man 80 Wörter pro Tag auswendig paukt. Wenn wir sagen: „In einem halben Jahr habe ich das Deutschzertifikat B2 bestanden“, dann wissen wir, dass es nicht zu erreichen ist, indem wir nur zwei Mal die Woche in einem Deutschkurs mit über 20 Personen sitzen. Da in der Prüfung das Hör- und Leseverstehen sowie die Schreib- und Redefertigkeiten auf ihre grammatikalische Richtigkeit abgefragt werden, wäre solch ein Kurs nicht nur ungeeignet, sondern auch frustrierend und demotivierend.

Als nächstes müssen wir uns mit uns selbst auseinandersetzen, um zu bestimmen, wie wir eigentlich lernen. Fällt uns leichter das geschriebene oder das gesprochene Wort zu behalten, erkennen wir schneller einen Fehler, wenn wir ihn im Text sehen oder wenn wir ihn hören, sind wir konzentrierter bei einer schriftlichen Aufgabe oder unbeschwerter beim Reden. Wenn wir das wissen, müssen wir die stärkere Seite als die grundsätzliche Methode beim Erlernen der deutschen Grammatik verwenden und gleichzeitig Gelegenheiten finden, um die schwächere Seite in entsprechenden Übungen zu überwinden. Im Klartext – lerne ich visuell, tue ich mich aber beim Sprechen schwer oder habe Probleme beim Verstehen meines Gegenübers, dann entscheide ich mich für einen Deutschkurs, indem mir die Grammatik konventionell in einer kleinen Gruppe erklärt und gleichzeitig das Sprechen und Verstehen mit einem modernen Sprachlabor individuell geübt wird. Die gleichen Kriterien für die Wahl des Kurses gelten, wenn man akustisch prädestiniert ist. Notwendig ist also die richtige Wahl des Deutschkurses, der sowohl einen konventionellen UND einen modernen Unterricht in einer kleinen Gruppe bis zehn Personen anbietet.

Wie gehe ich vor?
Wenn der Zeitrahmen steht und ich meine Lernstärke bestimmt habe, dann mache ich mich auf die Suche nach dem besten Lernort für mich. Ich informiere mich, rufe beim Anbieter an, frage nach dem Eingangstest und einem Vorgespräch zur Einstufung der Kenntnisse bzw. der Defizite, nach der Klassenstärke, nach dem Kursaufbau, nach der Gestaltung des Unterrichts und dem Kursleiter. Erfrage das didaktische Material und die angebotene Technik (gibt es ein Sprachlabor, also eine technische Vorrichtung, bei der jeder Schüler durch Kopfhörer unter anderem die individuell nur für ihn oder für ihn und seinen Dialogpartner vorbereiteten Aufgaben hört, diese dann ins Mikrofon spricht und stets vom Dozenten geführt und korrigiert wird?). Wenn meine Fragen ausführlich und glaubhaft beantwortet werden, vergleiche ich die Angebote und entscheide mich für denjenigen Anbieter, der alle oder zumindest die meisten Kriterien erfüllt. Danach bereite ich in meinem Leben alles vor, damit ich an jedem Unterricht teilnehmen und somit lernen kann. Ich melde mich verbindlich an und beginne daran zu arbeiten, mein Ziel zu erreichen, das lautet: „Ich beherrsche die deutsche Sprache!“

Viel Erfolg!